GaWo 43. Jahrgang Nr. 47/2017 23. November 2017

Nach gelungenem SMV-Coaching und den Politikworkshops an den verschiedenen Schulen erreichten die Seminare der Jugendbeteiligung in Gaggenau mit dem öffentlichen Jugendforum in der Festhalle Bad Rotenfels am 15. November den diesjährigen Höhepunkt.

Im Vordergrund des öffentlichen Jugendforums stand, die in den vorherigen Workshops erarbeiteten Ideen weiter zu entwickeln, zu besprechen und konkrete Projektideen zu sammeln. Rund 100 Jugendliche sind der persönlichen Einladung von Oberbürgermeister Christof Florus gefolgt, um sich für ihre Stadt einzusetzen und potentielle neue Projekte vorzustellen.

Der Oberbürgermeister freute sich über die Anzahl der Teilnehmer und betonte, wie wichtig die Beteiligung junger Menschen für die Stadt Gaggenau ist. Gemeinsam mit Bürgermeister Michael Pfeiffer stellte Florus den Aufbau der Stadtverwaltung vor und beantwortete ausführlich die Anfragen der Jugendlichen in einem gemeinsamen Gespräch. Nachdem die verschiedenen Themen wie Mobilität, das Jugend- und Familienzentrum (JuFaZ), Integration oder das Waldseebad in den vorherigen Seminaren bearbeitet wurden, kamen bei dem Jugendforum die jeweils zuständigen Mitarbeiter der Stadtverwaltung hinzu, um als Fachexperten die Wünsche, Anregungen und Ideen der Jugendlichen unmittelbar aufzugreifen. In kleinen Gruppen entstanden fruchtbare Gespräche. Die Jugendlichen erfuhren aus erster Hand, welche Projektideen realisierbar sind und inwiefern die Stadtverwaltung die Umsetzung unterstützen kann.

So können beispielsweise bei der Planung des Erlebnisbereichs des Waldseebads nach dem Dialog mit der Jugend deren konkrete Vorstellungen für attraktive Rutschen, Sprungtürme und weitere Attraktionen einbezogen werden.

Bei der Gruppe Flucht und Integration zeigten die Schülerinnen und Schüler Engagement zur Eigeninitiative. Vorschläge wie ein gemeinsamer Besuch von Flüchtlingsheimen oder Nachhilfe durch Schüler für Flüchtlinge machen deutlich, dass die Jugend bereit ist, sich zu engagieren. Aus der Arbeitsgruppe JuFaZ kam der Wunsch nach WLAN oder einer JuFaz App. Zudem gab es viele klassische Ideen wie Konzerte oder Ausflüge.

In den Gruppen Stärken-Schwächen-Ideen wurden viele Ideen zu ganz Gaggenau gesammelt. So will man zum Beispiel dem Besitzer des Parkhotels einen gemeinsamen Brief schreiben. Auch der Oberbürgermeister hat viele Briefe von den Jugendlichen erhalten. Er wird die Anliegen prüfen und den Jugendlichen ein persönliches Antwortschreiben zukommen lassen.

Die für Mobilität und Straßen zuständigen Mitarbeiter nahmen zahlreiche Anregungen zu gefährlichen Stellen im Straßenverkehr, Wünsche nach mehr Sauberkeit oder Hinweise zur Pünktlichkeit der öffentlichen Verkehrsmittel auf. Aus einem Pressartikel im Anschluss an das Jugendforum konnte entnommen werden, dass auch private Unternehmen die Anregungen aus der Jugendbeteiligung ernst nehmen. Taxi Holl nahm den Vorschlag für die app-basierte Bestellung von Anruflinientaxis auf und meinte, dass eventuell bereits Anfang nächsten Jahres mit der Umsetzung gerechnet werden kann. Tatkräftig wurden die einzelnen Gruppen von zahlreichen Stadträten aller Parteien unterstützt.

Die verantwortlichen Mitarbeiterinnen Tina Frey, Hauptamt Stadt Gaggenau, und Ricarda Moser, Leiterin des Jugend und Familienzentrums, waren begeistert von den Resultaten des Jugendforums. Sie werden entstandene Projektideen weiter vorantreiben und betreuen. Ziel ist, diese Projektideen gemeinsam mit den interessierten Jugendlichen in Projekte umzusetzen.