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GaWo 43. Jahrgang Nr. 14/2017 06. April 2017
Aufgrund der durch die Überschwemmung des Waldseebades am 12. Juni 2016 verursachten Schäden war ein weiterer Betrieb der Einrichtung nicht mehr möglich. Eine zukunftsfähige Sanierung des Naturbades ist mit einem erheblichen Aufwand verbunden. Auch für das Hallenbad Murgana stehen in den nächsten Jahren erhebliche Investitionen an, um die Funktionsfähigkeit des Badebetriebs zu gewährleisten. Vor diesem Hintergrund wurde im November 2016 ein offener Beteiligungsprozess aus Politik, Bürgerschaft und Verwaltung mit dem Ziel eingeleitet, die Weichen für die Zukunft des Waldseebades und des Hallenbades zu stellen. Zu prüfen waren mögliche alternative Standorte für beide Bäder, eine unter Umständen wirtschaftlichere Errichtung beider Bäder an einem Standort (Kombibad) sowie die Frage nach dem Fortbestand des Naturbades. In einem ersten Schritt hatte der Gemeinderat nun zu entscheiden, ob das Hallen- und Freibad weiterhin an getrennten Standorten betrieben werden sollen, oder ob an einem gemeinsamen Standort ein sogenanntes „Kombibad“ errichtet werden soll. Außerdem sollte in diesem Zusammenhang auch eine Standortfestlegung erfolgen.
Zur Vorbereitung dieser Entscheidungen waren von der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen (DGfdB) Investitionskosten für diverse Freibadvarianten sowie für eine Sanierung des Hallenbades auf ihre Plausibilität überprüft und eine eigene Kosteneinschätzung vorgenommen worden. Ferner wurde der Soll-Bedarf an Bahnstunden der Schulen und Vereine für das Hallenbad ermittelt und auf dieser Basis eine Empfehlung für die Größe der Wasserfläche abgegeben. Außerdem hat die DGfdB noch Kostenprognosen für jeweils ein Hallenbad und ein Freibad an getrennten Standorten sowie für ein Kombibad an einem gemeinsamen Standort erstellt. Von Seiten der Planungsabteilung wurden zahlreiche Standortvorschläge in Abstimmung mit der DGfdB auf ihre Eignung als Standort für ein Hallenbad, ein Freibad sowie für ein Kombibad geprüft.
Für sämtliche auf Grund ihrer Größe grundsätzlich geeigneten Standorte wurden neben allgemeinen Vor- und Nachteilen die standortbezogenen Sonderkosten sowie darauf aufbauend die Gesamtkosten für verschiedene Badvarianten ermittelt. Außerdem wurde für jeden Standort die voraussichtliche Verfahrensdauer bis zur Fertigstellung des Bades prognostiziert. Daneben hat das Hauptamt im Februar 2017 eine Umfrage zum Meinungsbild der Bevölkerung durchgeführt. Sämtliche Ergebnisse dieser Prüfungen und Untersuchungen wurden bereits in der Projektgruppe "Zukunft Gaggenau 2030", beim Bürgerdialog sowie in der Klausurtagung des Gemeinderates umfassend vorgestellt. Eine Entscheidung über die Art der Wasseraufbereitung des Freibades ("Naturbad", "technisches Bad" oder "Naturbad + technisches Bad") ist für Ende Mai 2017 vorgesehen.
Jetzt beschloss der Gemeinderat: Hallenbad und Freibad sollen in Gaggenau weiterhin an getrennten Standorten betrieben werden. Planungen zur Errichtung eines Kombibades (Hallen- und Freibad an einem Standort) werden nicht mehr weiter entwickelt. Als Standort für das Freibad wird der bisherige Standort des Waldseebades festgelegt. Die Entscheidung über den Standort des Hallenbades und somit auch über einen Neubau oder eine Sanierung wird ausgesetzt. Die Planungen und Bedarfsermittlungen werden weitergeführt. Standortfrage und die Art der Baumaßnahmen (Sanierung oder Neubau) werden zu einem späteren Zeitpunkt durch den Gemeinderat entschieden.
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Thomas Arnold, Freundeskreis 03.04.2017
1.+ 2. Grundsatzentscheidung im Gaggenauer Gemeinderat ist getroffen, der Standort Waldseebad wird auch in Zukunft der Standort des Gaggenauer Freibades sein. Ein Kombi Bad wird es nicht geben. Die Standortfrage des Hallenbades wir auf einen späteren Zeitpunkt vertagt.
Die Entscheidung Naturbad oder Chemisch technisches Bad, fällt am 29.05.2017 vorher findet am 06.05.2017 noch einmal ein Bürgerdialog hierzu statt. Wir kämpfen weiter für unser Naturbad. Ein Technikbad in der Größe des heutigen Waldseebades wird mit ca. 14 Mio. Euro doppelt so teuer, wie ein Bad mit biologischer Wasserreinigung. Es stellt sich die Frage, was die Stadt bereit ist, für ihr neues Bäderkonzept auszugeben. Nicht zu vergessen, dass eine Sanierung des Hallenbades mittelfristig ins Haus steht, wo man von ca. 13 Mio. Euro spricht. Wirtschaftlich betrachtet ist eine große Wasserfläche, gemäß dem Willen 71,3% der Befragten, nur als „Naturbad“ zu realisieren.
Freundeskreis Waldseebad
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GaWo 43. Jahrgang Nr. 10/2017 09. März 2017
Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind zur zweiten Bürgerinfo über die Bäderfrage in die Jahnhalle eingeladen. Foto: StVw
Auf gute Resonanz stieß die Umfrage zur Zukunft der Gaggenauer Bäder. Aktuell werden von der Verwaltung die 2.700 eingegangen Fragebögen ausgewertet. Die Stadt bedankt sich bei allen Bürgerinnen und Bürgern, die an der Befragung teilgenommen haben. Vorgestellt wird das Ergebnis bei der nächsten Bürgerinformationsveranstaltung am kommenden Di., 14. März, um 18 Uhr in der Jahnhalle. Dazu sind alle interessierten Bürgerinnen und Bürger eingeladen. Neben der Präsentation des Meinungsbildes wird an diesem Abend über den Stand der Gutachten und Untersuchungen zu möglichen Standorten und zur Wirtschaftlichkeit berichtet. Dazu nehmen an der Veranstaltung auch Vertreter der Deutschen Gesellschaft für Badewesen teil, die die Stadtverwaltung beraten.
Nach den derzeitigen Planungen wird der Gemeinderat Anfang April in einer öffentlichen Gemeinderatssitzung die erste Grundsatzentscheidung treffen. Entschieden werden soll darüber, ob es weiterhin getrennte Bäder oder ein Kombibad (Hallen- und Freibad an einem Standort) geben soll. Die Entscheidung über die Bädertypen (Chlor, Natur- oder Mischbad) wird voraussichtlich Ende Mai durch den Gemeinderat erfolgen.
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GaWo 43. Jahrgang Nr. 09/2017 02. März 2017
Hauptamtsleiter Georg Feuerer (links) und Manfred Schnaible (ganz rechts) nehmen von Schülersprecherin Lena Greiner sowie Realschulrektor Axel Zerrer 270 von Schülern ausgefüllte Fragebögen zur Zukunft der Gaggenauer Bäder entgegen. Foto: StVw
Als ideales Praxisbeispiel wie demokratische Prozesse organisiert und durchgeführt werden können, wertete Realschulrektor Axel Zerrer die Umfrage zur Zukunft der Gaggenauer Bäderlandschaft. So war für ihn und sein Kollegium schnell klar, dass die Umfrage perfekt in den EWG-Unterricht (Erdkunde, Wirtschafts- und Gemeinschaftskunde) passt. Zumal auch das Thema „Bäder für die Jugend interessant ist und es damit ein ganz aktuelles Thema aus ihrem Lebensraum ist“.
Und auch die Schüler waren begeistert: „Es haben sich richtige Diskussionen entwickelt“, erzählt Schülersprecherin Lena Greiner, „dass viele auch erst in der Schule von der Umfrage mitbekommen haben“. Ihre Mitschüler hätten es gut gefunden, auf diese Weise zu einem Zukunftsthema der Stadt befragt zu werden und die Möglichkeit zu haben, Wünsche zu äußern. Insbesondere die Ausstattung des Freibades ist dem Nachwuchs wichtig. Neben Attraktionen brauche es zudem gute Bewirtungsangebote, fasst Greiner ihre Eindrücke zusammen. Was genau sich die Realschüler vorstellen und wie sie die Situation der Bäderlandschaft einstufen, ist noch ein Geheimnis. Denn zunächst müssen die 270 Bögen, die Lena Greiner zusammen mit Schulleiter Axel Zerrer an den Hauptamtsleiter Georg Feuerer und den für die Bäder zuständigen Mitarbeiter der Bauverwaltung, Manfred Schnaible, übergeben haben, ausgewertet werden.
Ein großes Lob haben die Schüler der fünften bis 10. Klasse sowie die Schule selbst bereits von der Stadtverwaltung erhalten: Feuerer wie Schnaible begrüßten es, dass den Schülern so ganz lebensnah gezeigt wurde, wie wichtig Bürgerbeteiligung ist und man im eigenen Wohnort auch als Bürger gefordert ist, sich einzubringen. Ohnehin ist die Stadtverwaltung mit dem Rücklauf zufrieden. Knapp 2000 Bögen sind mittlerweile eingegangen. „Eine stolze Zahl, die dann auch repräsentative Rückschlüsse zulässt“, urteilt Feuerer in dessen Amt aktuell die Auswertung auf Hochtouren läuft. Am 14. März wird das Ergebnis beim Bürgerdialog in der Jahnhalle vorgestellt. Dass gerade auch jede Generation einen anderen Fokus hat, macht die Sache noch spannender. Für Jugendliche stehen Ausstattung und Erreichbarkeit im Vordergrund; für andere ist die Frage nach der Technik oder dem Standort interessanter.
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GaWo 43. Jahrgang Nr. 11/2017 16. März 2017
Auch diesmal kamen Bäder-Interessierte in die Jahnhalle. Foto: StVw
Bei der zweiten Bürgerinformation konnte Oberbürgermeister Christof Florus erneut interessierte Bürgerinnen und Bürger in der Jahnhalle begrüßen. Zunächst erfolgte eine umfassende technische und wirtschaftliche Beurteilung der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen im Hinblick auf mögliche Planvarianten. Untersucht wurde dabei auch der erforderliche Bedarf für Schulen und Vereine an die erforderlichen Kapazitäten beim Hallenbad. Den Kostenberechnungen schloss sich die Einschätzung der Verwaltung zu alternativen Standorten und der zu erwartenden Mehrkosten für den jeweiligen Standort an. Zum Abschluss der Bürgerinformation wurde die Auswertung der Bürgerumfrage vorgestellt.
Alle Präsentationen aus der Infoveranstaltung finden Sie hier.
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Thomas Arnold, Freundeskreis 09.03.2017
Mit Enttäuschung haben wir das Ergebnis der Umfrage zur Kenntnis genommen. Enttäuschung auch, dass es uns in über sechs Jahren ehrenamtlicher Arbeit nicht gelungen ist, die Gaggenauer von den Vorteilen der biologischen und hautschonenden Wasseraufbereitung zu überzeugen. In unserer eigenen Umfrage und in vielen Gesprächen an Infoständen zeigte sich schon früh, dass das Thema „Chlorbad“ und „Naturbad“ sehr emotional und kontrovers in der Bevölkerung besetzt ist.
Die Gaggenauer haben entschieden, dieses Mal gegen ein Naturbad, während man sich zu Standort und Größe einig ist. Dies deckt sich auch mit dem Ergebnis unserer Umfrage aus dem letzten Jahr. Hier zeichnet sich aber auch schon das Dilemma ab. Ein Technikbad in der Größe des heutigen Waldseebades wird mit ca. 14 Mio. Euro doppelt so teuer, wie ein Bad mit biologischer Wasserreinigung. Es stellt sich die Frage, was die Stadt bereit ist, für ihr neues Bäderkonzept auszugeben. Nicht zu vergessen, dass eine Sanierung des Hallenbades mittelfristig ins Haus steht, wo man von ca. 13 Mio. Euro spricht. So ist zu befürchten, dass die Waldseebadler sich von ihrer großzügigen Wasserfläche verabschieden werden müssen, sollte es nach dem Willen der Mehrheit gehen aus dem Waldseebad ein Technikbad „Chlorbad“ zu machen, denn wirtschaftlich ist eine solch große Wasserfläche nur als „Naturbad“ zu realisieren.
Grafik: StVw
Unser Standpunkt ist deshalb weiterhin klar! Erhalt des Waldseebades als Naturbad, mit einer natürlichen und hautschonenden Wasseraufbereitung bei Beibehaltung der jetzigen Wasserfläche gemäß dem Willen 71,3% der Befragten . Konventionelle Freibäder gibt es schon genug in unserer Region. Wir setzen uns für Vielfalt statt Einfalt in der Gaggenauer Bäderlandschaft ein. Die Zahl der Menschen, die mit gechlortem Badewasser Probleme haben nimmt stetig zu. Es gibt viele Badegäste, die gerade wegen der hautschonenden Wasseraufbereitung ins Waldseebad kommen und dafür weite Wege in Kauf nehmen.
Unterstützt uns beim Erhalt unseres Waldseebades
Freundeskreis Waldseebad
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Thomas Arnold, Freundeskreis 03.02.2017
Die kommenden Monate werden entscheidend für den Fortbestand des Waldseebades. Längst geht es nicht mehr nur um den Streit Natur- / Technikbad. Während die SPD-Fraktion im Rahmen ihrer Klausur Anfang Januar bereits klar gegen ein Kombibad und für den Freibadstandort Waldseebad ausgesprochen hat, wollen die anderen Fraktionen das Ergebnis der ausstehenden Bürgerbefragung zur Zukunft der Gaggenauer Bäderlandschaft abwarten. Verwaltung, Gemeinderat und die Projektgruppe Zukunft Gaggenau 2030 sehen sich auf dem richtigen Weg, in einem offenen Prozess eine gute Lösung zu finden.
In den anstehenden Grundsatzentscheidungen im April und im Mai wird sich zeigen, wohin die Reise geht. Der Freundeskreis hält am jetzigen Standort des Waldseebades fest. Wir sind sicher, die Gaggenauer Bürger sehen das genauso.
In der Frage Natur- oder Technikbad entscheiden wir uns klar für das Naturbad, denn gerade Vielfalt ist doch das, was Gaggenau auszeichnet. Welche Kommune verfügt schon über ein solch breit gefächertes Bäderangebot wie Gaggenau. Neben Thermalbad, Hallenbad und zwei konventionell betriebenen Freibädern ist das Waldseebad als Naturbad die einzig richtige Ergänzung.
Der gesundheitliche Aspekt darf bei der ganzen Diskussion nicht ignoriert werden. Die Zahl der Menschen, die mit gechlortem Badewasser Probleme haben nimmt stetig zu. Es gibt viele Badegäste, die gerade wegen der hautschonenden biologischen Wasseraufbereitung im Waldseebad weite Wege in Kauf nehmen.
Wirtschaftlich betrachtet macht nur ein Naturbad Waldseebad Sinn, sind doch die Betriebskosten für ein Bad dieser Größenordnung geringer als bei einem Technikbad vergleichbarer Größe. Einer Verkleinerung der jetzigen Wasserfläche lehnen die Mehrheit der Badegäste und der Freundeskreis ab. Der Charakter des Waldseebades würde unwiederbringlich verloren gehen.
Deshalb appellieren wir an alle Waldseebadfreunde sich an der Umfrage zu beteiligen, damit dieses „Gaggenauer Juwel“ auch den kommenden Generationen erhalten bleibt. Damit wir 2019 am alten Standort Waldseebad das 90-jährige Bestehen feiern können.