GaWo 43. Jahrgang Nr. 17/2017  27. April 2017

Beim Starkregenereignis am 12. Juni 2016 trat der Traischbach im Bereich des Waldseebades über die Ufer und überflutete das Schwimmbecken. Es sind erhebliche Schäden am Bad und der biologischen Wasseraufbereitung entstanden. Das Waldseebad kann seither nicht mehr in Betrieb genommen werden. Das Waldseebad liegt in der Talsohle des Traischbachs. Hier ist außerdem ein Seitenzufluss vorhanden. Oberflächenwasser aus beiden Tälern führte beim Hochwasserereignis im Juni 2016 zu den folgenschweren Überflutungen. In seiner Sitzung am 3. April beschloss der Gemeinderat, den Standort Waldseebad zu erhalten. Das derzeitige Waldseebad wird folglich in etwa an der gleichen Stelle erneuert beziehungsweise saniert. Um einen dauerhaften Betrieb eines Schwimmbades an dieser Stelle sicherzustellen, ist allerdings die Hochwassergefahr, die vom Traischbach und seinem Seitenzufluss ausgeht, deutlich zu reduzieren. Die Untersuchung eines fachkundigen Ingenieurbüros ergab, dass derzeit im Bereich des Waldseebads sehr häufig mit Überflutungen zu rechnen ist. Um dem entgegenzuwirken sieht die Konzeption des Ingenieurbüros vor, die Traischbachverdolung deutlich auf zu weiten, so im Einlaufbereich und im Bereich des Parkplatzes. Auch der Seitenzufluss soll erheblich vergrößert werden. In den Zustrombereichen ist der offene Bachlauf auszubauen. Außerdem sollen Geländemodellierungen das Oberflächenwasser aus den beiden Tälern zu den neuen Einlaufbauwerken lenken. Nach derzeitiger Kostenermittlung liegen die Baukosten bei 1.030.000 Euro. Jetzt erteilte der Gemeinderat dem Hügelsheimer Ingenieurbüro Wald und Corbe Infrastrukturplanung GmbH den Auftrag, Planungsleistungen für die Hochwasserschutzmaßnahme Traischbach im Bereich Waldseebad zu erstellen. Die Auftragssumme beträgt netto 105.042 Euro.

Gemeinderat

CDU-Fraktion

Hochwasserschutz Waldseebad

Nachdem das Waldseebad als Standort für ein Freibad festgelegt wurde, ist es wichtig, Maßnahmen für den Hochwasserschutz auszuarbeiten. Richtig es auch, dass dies unverzüglich geschieht, damit die Grundlagen für weitere Bauarbeiten geschaffen werden

Dorothea Maisch, Telefon 983031

SPD-Fraktion

Wirksamer Hochwasserschutz beim Waldseebad in die Wege geleitet

Um zu vermeiden, dass Starkregenereignisse wie im Juni 2016 das Waldseebad auch in Zukunft in die Knie zwingen, sollen umfassende Maßnahmen zum Hochwasserschutz in diesem Gebiet in Angriff genommen werden. Mit der Vergabe der Ingenieurleistungen brachte der Gemeinderat diese Hochwasser-Schutzmaßnahmen auf den Weg.

Im Übrigen werden wir der Gemeinderat im nächsten Monat ausführlich erörtern, ob das Waldseebad zukünftig als Naturbad oder als technisches Bad betrieben wird. Wir werden die möglichen Alternativen sehr ruhig und sachlich bewerten und danach eine Entscheidung fällen. Für eine abschließende Beurteilung entscheidend sind dabei aus unserer Sicht die Investitionskosten, die Folgekosten, die Risiken und Unsicherheiten beim Bau, die Störanfälligkeit im laufenden Betrieb sowie die Möglichkeiten, zusätzliche Attraktionen einzubinden.

Gerd Pfrommer, Telefon 74102

FDP-Gruppierung

Beschluss über Freibadstandort "Waldseebad" hält der fachmännischen Prüfung wohl stand

Nachdem das Naturbad Waldseebad auf Grund eines Hochwasserschadens und wegen konstruktiver Mängel der früheren Planung und Ausführung geschlossen werden musste, hatte der Gemeinderat das Waldseebad auch für eine vollständige Sanierung als richtigen Freibadstandort festgeschrieben. In Zukunft kann es nur gebaut werden, wenn ein weiterer Hochwasserschaden nach dem vorhersehbaren Verlauf nicht mehr eintritt.

Diese Voraussetzung ist erfüllbar nach dem Gutachten eines renomierten Hochwasserspezialisten. Deshalb hat der Gemeinderat einen detaillierten Planungsauftrag in Auftrag gegeben. Nach dem Gutachten kommt nur eine erweiterte Verdohlung als Lösung in Betracht, keine anderen Lösungen wie Rückhaltebecken usw. Der nächste Schritt ist, mit einem verlässlichen Bodengutachter einen tragfähigen Untergrund zu planen und bei der Ausführung überwachen zu lassen. Dieser weitere wichtige Zwischenschritt war bei der früheren Planung und Ausführung unterblieben, was zu Mängeln führte. Dies erscheint nach den bisherigen Ergebnissen kein Hinderniss für das neue Freibad im Traischbachtal zu sein. Theoretisch sind damit die grundlegenden Voraussetzungen für ein Naturbad, aber auch für ein technisches Bad erfüllt. In einem weiteren Dialog zwischen Gemeinderat, Verwaltung, Gutachter und der interessierten Öffentlichkeit (nächster Bürgerdialog am 06.05.2017 in der Jahnhalle) muss dann die Entscheidung vorbereitet werden, welche Wasserfläche und welcher Art des Betriebes die für die Benutzer beste und für die Stadt wirtschaftlich bezahlbare Lösung ist. Einen Beschluss kann wohl der Gemeinderat im Frühsommer fassen. Schön wäre es, wenn möglichst viel vom Charakter des "alten Waldseebades" erhalten bliebe.

Theo Gehrmann, Telefon 75281